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Abende in Gesellschaft und schlaflose Nächte
Unsere Tochter Julia ist nun zwei Jahre und vier Monate alt.
Sie war ein ruhiges Baby, hat nur selten überhaupt geschrien und
hat auch durchgeschlafen. Als sie dann merkte, dass es im Leben
auch noch andere Dinge als Schlafen gibt, wollte sie es wissen.
Anfangs war sie zweimal in der Nacht wach, später jede Stunde.
Sie wollte immer trinken und den Nuckel.
Sie schlief aber von Anfang an in ihrem Bett, erst bei uns im
Schlafzimmer und, seit sie zwei Monate alt war in ihrem Zimmer.
Julia schlief aber nur zu Hause; wenn wir woanders waren
(z. B. im Urlaub), dann schrie sie in der Nacht und irgendwann
schlief sie erschöpft in meinem Bett ein.
Vor zwei Wochen waren wir wieder einmal für eine Woche im Urlaub.
Julia hat besser geschlafen als zu Hause. Sie hat in einem normalen
Bett übernachtet und hatte sogar ein eigenes Zimmer. Wir ließen die
Türen auf und es funktionierte prima. Seitdem wir nun wieder zu
Hause sind, lässt Julia sich nicht ins Bett bringen. Sie sagt mir
vorher schon, dass sie heute nicht schläft und ganz schlimm schreit.
Wir wissen gar nicht, was wir davon halten sollen. Vier Nächte
lang kam Julia ca. 2:30 Uhr in unser Bett, schlief aber
lange nicht ein. Sie lag bestimmt über eine Stunde wach, bis sie
einschlief.
Vorgestern nun brachte ich Julia zwischen 20:00 Uhr und 20:30 Uhr
ins Bett (wie immer). Sie schrie, wollte immer wieder kuscheln und
was trinken. Diese Vorstellung dauerte eine Stunde, bis sie auf
meinem Arm eingeschlafen war. Nach einer Stunde schrie sie los,
und es ging soweit, dass sie uns dann den restlichen Abend
Gesellschaft leistete. 00:30 Uhr nahmen wir sie mit in unser
Bett.
Gestern abend sagte Julia zu uns: "Ich schreie heute ganz laut".
Und es sollte auch so werden! Ich hatte noch einiges zu tun, und
deshalb erledigte ich dann meine Dinge, und Julia war immer an
meiner Seite. Ich saß dann am Computer und mein Freund suchte mir
etwas aus dem Internet über Schlafprobleme. Ich las über ein Buch
"Jedes Kind will schlafen". Dort wird u.a. der Tipp gegeben,
das Kind ins Bett zu legen und sich auf einen Stuhl zu setzen und
zu sagen: "Ich warte hier bis Du schläfst."
Dies habe ich dann 22:30 Uhr endlich getan, und es funktionierte.
Außerdem sagte ich zu Julia: "Ich lasse das Licht an, und ich
lasse alle Türen offen." Julia schlief ein, und in der Nacht
wachte sie einmal auf und schrie. Ich gab ihr dann etwas zum
Trinken, aber in ihrem Bett und setzte mich dann auf den Stuhl
und ging nach einer halben Stunde aus dem Zimmer. Sie wachte dann
heute Morgen 6:45 Uhr auf und kam in unser Bett.
Ich habe sie dann gelobt, wie prima sie in ihrem Zimmer geschlafen
hat und habe ihr erzählt, wie schön es doch im Bett ist. Ich bin
gespannt, wie es heute weitergeht, ob Julia nun wieder besser
einschläft und nachts nicht mehr so schlimm schreit.
Zwei Nächte Ruhe und alles beginnt von vorne.
Ich habe jetzt eine Woche mit mir gekämpft und bin nun zu dem
Entschluss gekommen, dass ich es nicht schlimm finde, wenn Julia
bei uns im Schlafzimmer schläft, nur zu dritt im Bett, das ist
uns zu eng.
Julia schläft nun neben meinem Bett auf einer Luftmatratze. Unter
der Luftmatratze liegen zwei Wolldecken und auf der
Luftmatratze liegt eine Wolldecke und ein Lammfell f¨r Babys.
Auszlig;erdem nimmt Julia eine Taschenlampe mit ins "Bett"
und ihre Kuscheltiere, die sie zum Schlafen braucht.
In den letzten Tagen versuchte ich herauszufinden, warum sie
nicht in ihrem Bett schlafen will. Julia sagte, sie hätte Angst
alleine in ihrem Zimmer, in ihrem Bett hätte sie auch Angst und
auf der Luftmatratze schläft Julia fast durch. Sie wird nur
einmal wach und trinkt etwas.
Wenn ich sie ins Bett bringe, gucken wir immer noch zwei
Bücher an, erzählen uns noch etwas und kuscheln. Nach einer halben
Stunde bringe ich sie ins Bett und bisher hat das gut funktioniert.
Ich hoffe wir bekommen das wieder in den Griff.
Beitrag von Claudia Töpfer vom 01.09.2003.
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